Montag, 14. Dezember 2009

Ärzte sind auch nur Menschen......

aber schon sehr sehr Besondere.
Ich renne ja nun im Moment von Facharzt zu Facharzt als gäbe es ab Januar keine mehr und muß mich mal darüber auslassen wie es mir als Patient dabei so geht. Mir fallen da so viele Dinge ein, die ich trotz hier mitlesender Ärzteschaft loswerden muß.
Nicht nur, dass man halbnackt auf einem kalten Untersuchungstisch ewig rumliegt, ohne dass irgendetwas passiert, nein es werden Untersuchungen angeordnet, die mich mein Leben kosten könnten, es werden keine Berichte geschrieben trotz zigfacher Aufforderung ja fast schon betteln und flehen, Untersuchungsergebnisse werden auch nach mehrfacher schriftlicher Aufforderung nicht ausgehändigt, ich werde einfach ignoriert, man wartet Ewigkeiten im Wartezimmer, um dann zu erfahren, dass das Gerät für die Untersuchung defekt ist usw, usw...... ich denke immer, hätte ich in meinem Job so gearbeitet, wäre ich niemals zu Kunden gekommen bzw. hätte niemals Geld verdient. Oder werde ich nun langsam merkwürdig und pingelig weil schon zu lange krank ?

Ich stelle also fest : Es ist schwer der geeignete Patient zu sein. Privatversichert bin ich zwar, aber das alleine reicht bei weitem nicht aus ein bequemer Kunde zu sein - allerdings eröffnet es ungeahnte Flexibilität bei der Terminvergabe.
Ich sorge – weil oft in Praxis - für mehr oder weniger geregelte monatliche Einnahmen. ‚Immer vorausgesetzt die Kasse zahlt. Auch das ist ganz nett, aber reicht auch noch nicht.

Ich glaube, das Problem liegt darin, dass ich es wage mitzudenken, mitzusprechen und manchmal wage ich es auch Fragen zu stellen und das ist ganz ganz schlecht.
Schlimm ist auch, dass ich kein abgeschlossenes Medizinstudium habe, weil ich viele Fachbegriffe einfach nicht zuordnen kann und dann nachfrage oder resigniert im Stuhl oder wahlweise auf eine Liege zusammensacke und einfach nicht mehr hinhöre.
Am Samstag war ja nun der Termin bei dem Umweltarzt. Da der Arzt leider nur 60 Minuten Zeit für mich hatte, war es schwierig für ihn, sein geballtes Fachwissen unterzubringen, deshalb hat er wahrscheinlich auch noch versucht den Rekord im Schnellsprechen zu erlangen. Nach den ersten 5 Minuten habe ich schon gedacht ich halte das nicht aus – aber ich bin ja leidensfähig. Ich glaube, er hat nahezu 10 mal gefragt : Warum hat man das bei Ihnen nicht so oder so gemacht ??????
Hallo ?
Woher soll ich das wissen, ich bin doch der Patient !
Nett fand ich auch, das die freundlichen Kollegen, die vorher an mir rumgedoktort haben, schlecht gemacht wurden. Das stärkt doch das Vertrauen in die Ärzteschaft ungemein. Warum klären die Ärzte diese Dinge nicht untereinander ? Als Patient muß man dann noch die einem liebgewordenen Ärzte bis auf´s Blut verteidigen – verkehrte Welt !
Und als ich dann einmal 3 mühsam erlernte Fachbegriffe in eine Frage verpackt habe, wurde ich unterbrochen um mir zu zeigen, dass das Mitdenken der Patienten nicht erwünscht ist. Irgendwie drehe ich mich da doch im Kreis…..
Zusammengefasst muß ich sagen, es ist schwer krank zu sein, aber es ist fast noch schwerer einen guten Arzt zu finden, zu dem man Vertrauen hat und bei dem man sich wohlfühlt. Zum Glück habe ich Dr. Th. und Dr. S. und muß nun nicht unbedingt die ganzen Fachärzte verstehen – obwohl, schön wär´s ja schon. Am Mittwoch geht’s zum Rheumaonkel, vielleicht kann der ja wieder Punkte gutmachen.

2 Stunden später :
Jetzt reicht es aber wirklich. Ich habe keine Lust mehr. Es scheint schwieriger zu sein einen stationären Termin in der Charite zu bekommen, als im Lotto zu gewinnen. Erst verbindet man mich x mal weiter, keiner ist zuständig und als dann endlich jemand bereit war mich anzuhören musste ich mich auch noch beschimpfen lassen. Es könne ja wohl nicht sein, das "irgendwelche" Ärzte entscheiden ob ich stationär aufgenommen werde. Und wenn meine Krankenkasse ein Gutachten haben möchte, dann soll die Kasse sich selber darum kümmern. Und ich müsse erstmal in die ambulante Sprechstunde und da entscheiden die anscheinend so heiligen Herren ob ich ein Bett besetzen darf oder nicht. Als ich dann auch noch erwähnte das ich in Hamburg wohne, erdreistete die Dame sich mir mitzuteilen, dass dann ja wohl Hamburg zuständig ist und nicht Berlin und ich solle mich doch dann dort melden. Die Betten in Berlin seien nur für kranke Menschen. Ich hab jetzt schon ein Scheiß Gefühl und will eigentlich nur noch das das alles bald - ganz bald - vorbei ist. Was habe ich bloß verbrochen ? Es scheint ja nicht zu reichen, dass ich Scheiß Schmerzen habe, fast nix mehr essen kann, meine Beine nicht mehr fühle, kaum noch Zähne im Mund habe und schlecht Luft bekomme, ganz davon abgesehen, dass meine Haut so doll juckt, dass ich sie am liebsten abkratzen würde - nein, dass alles ist noch nicht genug ich brauche unbedingt noch solche Telefonate, brauche unfreundliche ignorante Menschen um mich rum und eine bockige Krankenkasse die alles nur noch schlimmer macht. Hab ich noch was vergessen ?????? Ich bin stinkesauer

noch 2 Stunden später :
ich bin immer noch am kochen....... und in mir setzt sich das Gefühl fest, das ich durchaus in der Lage wäre, zuzuschlagen, wenns was zu schlagen gäbe......und nun nervt auch noch Herr Oldie, der morgen wieder in´s Krankenhaus muß.......aaaaaaaarrrrrrrrrrgggggrrrrrrrr

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