Samstag, 11. Juli 2009

Runterkommen........

viele unausgesprochene Flüche, Wutausbrüche, Schimpfwörter und ungeweinte Tränen später – sehe ich sehr viel klarer.


Nichts ist dadurch an der Tatsache besser geworden – aber mein Plan steht auf einigermaßen stabilen Füßen.

Ich werde die OP am Mittwoch durchziehen. Nach langen guten Gesprächen mit meinem Hausarzt und meiner „Umweltärztin“ bin ich zu dem Entschluss gekommen – ich bin einfach mal egoistisch ( vielleicht das Erste und auch letzte Mal in meinem Leben ) und ziehe das jetzt durch. Mein Hausarzt, um den es ja vorwiegend in dem Ablehnungsanschreiben geht (…. ab Eingang dieses Schreibens erkennen wir die Behandlung bei Dr. XXX nicht mehr an und können keine Leistungen mehr zur Verfügung stellen…. ), begleitet trotzdem die Narkose und ist sich der Gefahr bewusst, das er seine Rechnungen erst einmal nicht erstattet bekommt. Das hat mich sehr gefreut und ich vertraue da mal auf sein Wort.

Als nächsten Schritt werde ich wohl einen Anwalt konsultieren und zum 2593ten Mal meine ganze Kranken-Odyssee runterbeten müssen. Andi ist zusätzlich der Meinung man solle das ganze mal richtig schön an die große Glocke hängen – aber mit fehlen im Moment Kraft und Nerven für Fernsehauftritte im großen Stil.

Am 10. August werde ich zu einem Spezialisten nach Wien fliegen um mir dort ein Gutachten schreiben zu lassen. Die Frage ist allerdings ob ein Österreicher ein Gutachten erstellen kann und das dann auch noch vor der deutschen Gerichtsbarkeit anerkannt wird.

Über das was da noch alles auf mich zukommt, wage ich nicht zu sinnieren. Es wird auf jedenfall viel zu viel und meinem Gesundwerden nicht förderlich - wo doch eins meiner besten „Medikamente“ Stressvermeidung heißt. Mir geht es nicht wirklich gut mit dem ganzen unsinnigen Gepäck im Rucksack und am liebsten würde ich weglaufen. Als ob man nicht schon genug bestraft wäre mit permanenten Schmerzen, juckender Quaddelhaut, gefühllosen Beinen, Übelkeit und Asthma. Und das seit über 1 ½ Jahren. Ich finde es reicht jetzt mal.

Ich bin sehr sehr dankbar, das es Menschen in meinem Umfeld gibt, die 100 %ig zu mir stehen, mich versuchen zu stützen und unterstützen und mir Mut zusprechen. Das alleine gibt mir im Moment die Kraft die ich brauche um diesen Film bis zum Ende durchzustehen. Und die Menschen, die meinen, durch unpassende Randbemerkungen, Ignoranz oder Egoismus, mein Leben noch mehr zu zerstören, werden noch spüren, was das für Konsequenzen haben wird.

So, nun werde ich mir einen „Plan“ basteln der es mir erleichtert mich bis Mittwoch 14 Uhr so runterzubringen, dass ich die OP gut überstehe. Leider fehlt es mir da an klaren Gedanken, weil sich der blöde Gruselfilm immer wieder in den Vordergrund schiebt. Also suche ich mal nach Ablenkung. Vielleicht sollte ich angeln gehen oder mich betrinken oder mich beim angeln betrinken.




Und was ich noch sagen wollte : Andi, ich bin froh dass Du „bei mir“ bist !

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