Montag, 15. September 2008

Und täglich grüßt das Murmeltier...oder, wie komme ich bloß aus diesen Endlosschleife raus ?

Nun ist es fast ein Jahr her, seit ich „krank“ bin. Von diesen gefühlten 100000 Tagen habe ich die wenigste Zeit in Krankenhäusern verbracht. Diese für mich doch glückliche Tatsache habe ich einzig und alleine meinen super tollen Ärzten zu verdanken. Bis auf einige wenige Ausnahmen verliefen die restlichen Tage leider ausnahmslos gleich, von den Nächten will ich gar nicht reden. Langsam taste ich mich an das Gefühl heran, wie es einsamen Rentnern gehen muß. Seit 1 Jahr brauche ich also keinen Wecker mehr. Ich wache eh immer um ½ 6 auf, denn dann schreit mein Körper nach Medikamenten. Also, Tabletten rein in den Körper, und dann den ersten Kaffee. Ich nehm ja eh so viele Tabletten – auch gegen „ Magen „ also ist das noch kein Problem. Ich genieße diese ersten Stunden des Tages. Es sind die schmerzfreiesten und der Kopf ist noch schön wattig. Ein bischem im www schmökern, ein bischen pokern und fernsehen oder einfach nur aus den Fenster sehen und aufs Licht warten.Langsam wacht mein Körper auf und ich fühle in mich….mal wird’s n guter Tag…mal eben nicht. Unter der Dusche wacht dann der Rest auf. Schade ! Seit einem Jahr steige ich jeden Wochentag um die gleiche Zeit in mein Auto und fahre – nein nicht zur Arbeit, ich fahre zum Doc. Seit einem Jahr sehe ich jeden morgen die selben Menschen mit den selben leeren Gesichtern auf der Straße. Seit ein paar Wochen zwinge ich mich dazu täglich einen anderen Parkplatz zu nehmen weil ich mich dabei ertappt habe auch immer an der selben Stelle zu parken. Ich war entsetzt als mir das auffiel. Jeden morgen liege ich also auf der selben Liege, halte mal den linken mal den rechten Arm hin. Dann hängt die Flaschen dran…wir plaudern noch ein wenig und ich habe die nächste ¾ Stunde für mich, meinen mp3 player und meinem kleinen Plüschelefanten alleine. Meistens döse ich noch mal ein bischen weg….danach gehe ich shoppen…..im Supermarkt nebenan- superspannend !!!


Manchmal taumele ich von den Medis bedröhnt von Regal zu Regal, manchmal erkenne ich sogar Menschen die ich kenne. Anschließend variiert der Tag tatsächlich. Meistens folgt Arzt 2 oder Arzt 3, oder Therapie oder irgendein Amt. Wenn ich dann nach getaner „Arbeit“ zu Hause bin, fühle ich mich total schlapp. Ich esse etwas aus dem reichhaltigen Angebot, nehme den zweiten Schwung Tabletten und versuche den Haushalt zu bewältigen. Mit vielen Pausen erledigt sich das meistens wie von selbst. Immer im Hinterkopf der unbändige Wille schlafen zu wollen. Aber ich zwinge mich, die alltäglichen Dinge zu erledigen. Dann endlich mal eine Stunde schlafen, berieselt von dumpfbackigem Fernsehprogramm oder einem Hörbuch langt es meistens für 1 Stunde Schlaf. Mit ein wenig Energie und unbändiger Motivation ganau jetzt etwas Kreatives, etwas Produktives zu tun wache ich auf und stelle fest das all diese Vorsätze meistens schon nach 2 Stockwerken runter in die Küche zum Kaffee kochen minimiert sind. Die schlimmsten Stunden eines Tages beginnen. Es ist die Traurigkeit, mal wieder nichts geschaffen zu haben, es ist das Entsetzen mal wieder einen Tag nutzlos verbracht zu haben, es sind die Schmerzen, die von Stunde zu Stunde mehr von mir Besitz nehmen und…..es gibt nix gescheites im Fernsehn. Mal wieder ein Buch lesen – ein Traum, mal wieder irgendwo mit ner Freundin einen Kaffee trinken und das genießen können es sind halt diese liebgewonnenen Kleinigkeiten die mir fehlen und die mich wütend machen.Abends kurze Gespräche mit Andi, mal ein gemeinsam geschauter Film, den ich meistens verschlafe, Tabletten nehmen noch mal, zum wievielten Mal eigentlich inhalieren und versuchen zu schlafen. Schnell schlafe ich immer ein, das ist gar kein Problem, sobald sich der Körper allerdings einwenig erholt hat wache ich auf. Meistens beginnen dann grad die Wiederholungen vom Tag im Fernsehen….. Und täglich grüßt das Murmeltier….oder wie komme ich bloß aus dieser Endlosschleife raus ?

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