Dienstag, 2. Dezember 2008

Adventszeit ???????

diese 2 "vorweihnachtlichen" Geschichten habe ich im i-net gefunden als ich ein Gedicht über Lametta gesucht habe ...........


Weihnachtsbeleuchtung
Es begann am hellichten Tag............



Sonntag, 1. Advent, 10:00 Uhr:
In der Reihenhaussiedlung Önkelstieg lässt sich die Rentnerin Erna B. durch ihren Enkel Norbert 3 Elektrokerzen auf der Fensterbank ihres Wohnzimmers installieren.
Vorweihnachtliche Stimmung breitet sich aus, die Freude ist groß!
10:14 Uhr:
Beim Entleeren des Mülleimers beobachtet Nachbar Ottfried P. die provokante Weihnachtsoffensive im Nebenhaus und kontert umgehend mit der Aufstellung des 10-armigen dänischen Kerzensets zu je 15 Watt im Küchenfenster.
Stunden später erstrahlt die gesamte Siedlung im Glanz von 134 Fensterdekorationen.
19:03 Uhr:
Im 14 km entfernten Kohlekraftwerk Sottrup-Höcklage registriert der wachhabende Ingenieur irrtümlich einen Defekt der Strommessgeräte für den Bereich Stenkelfeld-Nord, ist aber zunächst arglos.

19.17 Uhr:
Den Eheleuten Horst und Heidi E. gelingt der Anschluss einer Kettenschaltung von 96 Halogen-Filmleuchten, durch sämtliche Bäume ihres Obstgartens, ans Drehstromnetz.
Teile der heimischen Vogelwelt beginnen verwirrt mit dem Nestbau.
20:56 Uhr:
Der Diskothekenbesitzer Alfons K. sieht sich genötigt, seinerseits einen Teil zur vorweihnachtlichen Stimmung beizutragen und montiert auf dem Flachdach seines Bungalows das laserensemble Metropolis, das zu den leistungsstärksten Europas zählt.
Die 40-Meter-Fassade eines angrenzenden Getreidesilos hält dem Dauerfeuer der Nikolausprojektion mehrere Minuten Stand, bevor sie mit einem hässlichen Geräusch zerbröckelt.

21:30 Uhr:
Im Trubel einer Julklap-Feier im Kohlekraftwerk Sottrup-Höcklage verhallt das Alarmsignal aus Generatorhalle 5.

21:50 Uhr:
Der 85-jährige Kriegsveteran August R. zaubert mit 190 Flakscheinwerfern des Typs Varta-Volkssturm den Stern von Betlehem an die tief hängende Wolkendecke.

22:12 Uhr:
Eine Gruppe Asiatischer Geschäftsleute mit leichtem Gepäck und sommerlicher Bekleidung irrt verängstigt durch die Siedlung Önkelstieg.
Zuvor war eine Boeing 747 der Singapur Airlines mit dem Ziel Sydney versehentlich in der mit 3000 bunten Neonröhren gepflasterten Garagenzufahrt der Bäckerei Brohrmeier gelandet.
22:37 Uhr:
Die NASA-Raumsonde Voyager 7 funkt vom Rande der Milchstraße Bilder einer angeblichen Supernova auf der nördlichen Erdhalbkugel.
Die Experten in Houston sind ratlos.
22:50 Uhr:
Ein leichtes Beben erschüttert die Umgebung des Kohlekraftwerks Sottrup-Höcklage.
Der gesamte Komplex mit seinen 30 Turbinen läuft mit 350 Megawatt brüllen jenseits der Belastungsgrenze.
23:06 Uhr:
In der taghell erleuchteten Siedlung Önkelstieg erwacht Studentin Bettina U. und freut sich irrtümlich über den sonnigen Dezembermorgen.
Um genau 23:12 Uhr betätigt sie den Schalter ihrer Kaffeemaschine.

23:12 Uhr und 14 Sekunden:
in die plötzliche Dunkelheit des gesamten Landkreises Stenkelfeld bricht die Explosion des Kohlekraftwerkes Sottrup-Höcklage wie Donnerhall.

Durch die stockfinsteren Ortschaften irren verwirrte Menschen, Menschen wie DU und ICH, denen eine Kerze auf dem Adventskranz nicht genug war!

Frohe Weihnachtszeit

Jeden Dezember das gleiche Theater: Weihnachten steht vor der Tür !
Ja meine Güte, warum lässt man es nicht einfach mal dort stehenund tut so, als wär nix gewesen? Sonst lässt man doch auch nicht jeden Arsch rein. Die Zeugen Jehovas , Kai Pflaume mit seinem Fickelwohnwagen - da macht man erst gar nicht auf, strullt aus dem Schlafzimmerfenster oder ruft die Polizei.

Aber kaum klopft der runkelnasige Fettsack von Weihnachtsmann mit seiner Elch- Sackkarre an die Pforte, machen wir einfach jeden Scheiß mit!
Lichterketten um die Klobrille, Tannenzapfen in die Unterhose, Zimt in den Doppelkorn - sind wir denn bescheuert?

Wir fressen Mini- Schokolade in Fliegenpilzförmchen aus hässlichen überteuerten Adventskalendern, anstatt uns eine anständige Tafel in den Hals zu schieben.

Wir schmücken zum Advent vertrocknete Beerdigungskränze und zünden andächtig jede Woche ein Kerzelein an, obwohl wir auch einfach das Licht anschalten könnten.
Wir saufen ausgekochte Restrotweinplörre mit Zucker und Miracoli-Gewürzmischung, bis uns die Rübe platzt, wo wir uns doch bloß ein Tässchen Brennspiritus mit Süßstoff warm machen und den Kopf in einen Betonmischer halten müssten.

Das macht nicht wirklich Sinn.

Andererseits ist es aber auch einfach schön romantisch, und besser man kotzt Domino- als Gallensteine.
Trotzdem kann einem diese ganze Vorweihnachtszeit ganz schön auf die Nerven gehen.

Wenn täglich auf irgendeiner Alm zum Fest gejodelt wird, alle TV-Knuddelzombies aus ihren Showgräbern steigen und die schmalzfluten vorgetäuschter Herzlichkeit über die Ufer treten, dann weiß man, dass Weihnachten naht. Eine Zeit, in der man nach dem Fernsehen das Gefühl hat, dringend duschen zu müssen.

Dann wird wieder gegrinst und gemenschelt, bis dem Zuschauer die falsche Sentimentalsuppe aus den Ohren quaddelt. Plötzlich erinnern wir uns alle daran, dass man anderen ja auch helfen kann, anstatt sie zu bescheißen oder einfach zu ignorieren.

Aber zum Glück vergessen wir das auch schnell wieder. Denn auch wenn mal kurzzeitig das Christkindl über unsere Köpfe flattert und für ein paar Tage unsere Fürze nach Nelken riechen - im Herzen bleiben wir ja doch alle die gleichen Idioten wie immer. So was nennt man Beständigkeit. Darauf einen doppelten Glühwein mit Sahne und frohe Weihnachtszeit !"

In diesem Sinne: FROHE ADVENDSZEIT
und das Gedicht vom Lametta hab ich immer noch nicht gefunden......

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