Sonntag, 3. Juli 2011

schon Juli..............

und langsam tut sich etwas. Durch einige neue Medikamente dazu, einige weg, etwas weniger hiervon dafür etwas mehr davon scheint mein Asthma einigermaßen gezähmt, sodass ich ohne Schnaufen und ohne Pausen machen alle Stockwerke dieses Hauses emporklettern kann – sogar mit vollem Wäschekorb – wenn das mal kein Erfolg ist ! Wenn nun alle anderen Symptome genauso zu bekämpfen sind, könnte es theoretisch sein, dass ich vor meinem 70 ten Geburtstag frei von Zipperlein bin. Das wäre ja mal ein Ziel ! Bevor ich aber allzu euphorisch werde, bremse ich mich mal mit dem Gedanken an meinen Krankenhausbesuch am 18. Juli in Kiel. Dort werde ich zum Morphiumabsetzen hinfahren. Dauer so ca. 3 – 4 Wochen – örgs. Danach kann, darf ich dann kurz nach Hause um Wäsche zu wechseln um dann zur Schmerztherapie nach Bad Bramstedt in die Schmerzklinik zu gehen . Dauer 4 -6 Wochen. Noch mehr örgs. Je länger ich Zeit habe darüber nachzudenken umso blümeranter wird es mir, obwohl hier zu Hause im Moment auch nichts so ist, wie es sein sollte. Ich habe Respekt vor meinem Körper, der sich sicherlich wüst gegen diesen „Entzug“ wehren wird, Kostproben davon hatte ich ja schon, als ich mal nicht ganz in time die Pflaster wechselte. Ein recht unangenehmes Gefühl, das dann der Körper signalisiert – etwas zwischen fiesem Schmerzen und unkontrolierbaren Zuckungen begleitet mit schwerstem Muskelkater. Nicht schön das . Allerdings mit der Aussicht auf keine körperliche Abhängigkeit mehr davon ist es schon nur noch halb so schlimm. Zum Glück darf ich in beide Krankenhäuser das Läppi mitschleppen, sodaß ich mich ablenken bzw. beschäftigen kann.
Meine Zukunftspläne reifen auch immer mehr zu einem handfesten Konzept sodass es Zeit für mich wird endlich mal wieder einen klaren Kopf zu bekommen um anzufangen das alles umzusetzen. Vielleicht bin ich ja auch enttäuscht von dem Gefühl nach dem Absetzen, aber ich denke schlimmer als ewig vernebelt und wie betäubt durch die Gegend zu schleichen kann es nicht werden. Dann lieber Schmerzen überall, dafür aber die Birne frei. Ich bin ja sogar auch noch davon überzeugt, dass ich ohne das blöde Schmerzpflaster fast besser schlafe und auch länger. Seit fast 2 Jahren klebe ich nun und habe seitdem nie mehr als 3 Stunden am Stück schlafen können. Bin eigentlich permanent müde, könnte überall sofort einschlafen und Nachts liege ich hier recht tatenlos rum und quäle mich über die Zeit. Im Sommer empfinde ich das als nicht ganz so schlimm, da es um 4 Uhr ja schon wieder hell wird und die Vögel draußen Radau machen, aber noch so einen schlaflosen Winter möchte ich nicht erleben.
Meine „Marktproduktion“ stagniert in den Wochen allerdings, denn ich kann nicht glauben, dass ich eine Nähmaschine incl. allem anderen Drum und dran ins Krankenhaus mitnehmen darf. Also habe ich mir vorgenommen dort Socken zu stricken, Häkeln zu lernen und zu malen. An die 40 Bücher liegen hier auch schon bereit, denn sollte ich mein normales „wir sind in Urlaub“ – Lesetempo wiedererlangen dann reicht 1 Buch pro Tag kaum. Langweilig wird mir auf jeden Fall eher nicht. Hörbücher und Filme sind auf der externen Festplatte – zur Not helfe ich dort den Schwestern oder gehe bummeln…..
Bis zu meiner „Abreise“ habe ich hier noch einiges auf dem Zettel. Abgesehen dass ich von allen meinen Ärzten aktuelle Berichte benötige, steht noch ein Hausgroßputz und ein Gartentag an um hier alles Singletauglich zu machen. Während meiner Abwesenheit hat ja auch noch „mein Mann im Anzug“ Geburtstag. Vielleicht lassen wir das aus gegebenem Anlass ja mal ausfallen oder feiern nach…..
Die Tante in der Schweiz scheint gut versorgt im Moment und sie leidet keine allzu großen Schmerzen. Die Oldies sind unversehrt aus den Bergen heimgekehrt und erholen sich nun hier langsam. Frau Oldie wird leider immer „wirrer“ und erkennt plötzlich kein Gemüse mehr, bzw. behauptet noch niemals Lauch oder Zuccini gegessen bzw. gekocht zu haben. Schön wär´s ! Mit ekeligstem Porreeauflauf hat sie mir meine Kindheit verdorben… boa war der fies – kann verstehen, dass man das als eins der ersten Dinge aus seinem Gedächtnis verbannt.
Ich wünsche mir sehr, dass es noch ein paar Tage schön draußen wird, bevor ich für „Monate“ meinen Garten verlasse….

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